Mittwoch, 28. November 2007

Savannah & New Orleans

Hallo allerseits!

Hier folgt unser letzter Blogeintrag aus den USA bevor es am Sonntag wieder zurück nach Deutschland geht.

Vorletztes Wochenende haben wir Savannah an der Küste von Georgia besucht. Savannah ist eine verschlafene kleine Stadt, in der es eigentlich keine besonderen Sehenswürdigkeiten gibt außer schöner alter Häuser, wie zum Beispiel das Geburtshaus der Gründerin der amerikanischen Pfadfinderinnen. Was die Stadt besonders macht ist das viele Grün das man hier überall sieht und die langen Baumalleen mit immergrünen Eichen (live oaks), von denen in langen Schwaden spanisches Moos (spanish moss) hängt. Außerdem gibt es in der Altstadt über 20 verschiedene Squares (bepflanzte Parks) die jeweils einen ganzen Häuserblock einnehmen. Vielleicht erinnert sich auch manch einer an den Film "Forrest Gump", der auf Savannah's Squares gedreht wurde.
Hier sieht alles irgendwie verträumt und verwunschen aus, auch der Friedhof auf dem wir uns ein bisschen umgesehen haben.
Nach Savannah "downtown" haben wir noch die nahegelegene Insel Tybee Island besucht. Es war zwar zu kalt zum Baden gehen, aber den tollen Strand haben wir trotzdem genossen!
Unter der Woche unternehmen wir natürlich auch ganz tolle Sachen hier! So haben wir uns zum Beispiel schon im Nagelstudio unsere Nägel maniküren lassen! Hier in den USA ist das ja viel günstiger und gehört zum Beautyprogramm einer jeden Frau! :-)
Außerdem haben wir uns eine Ganzkörpermassage gegönnt! Wir mussten aber kein Vermögen dafür ausgeben da wir von Schülern aus einer Massageschule massiert wurden.

Regelmäßig lassen wir uns auch kulinarisch verwöhnen, und zwar in den tollen Ketten-"Restaurants" die man hier an jeder, aber auch wirklich jeder Straßenecke findet.
Unser Favorit bisher: Das WAFFLE-HOUSE! Zwischen Truckern und Fastfood-Junkies kann man hier rund um die Uhr vollwertige Köstlichkeiten genießen.
Die Bestseller dort sind Kartoffelpuffer mit Ei, Omelette mit Schinken, Burger und natürlich Waffeln in allen Variationen. Was will der Amerikaner mehr?
Ohne Witz: Während man McDoof an ca. jedem 10 Highway-Exit findet, gibt es Waffle-House wirklich an jedem!! Laut Werbeflyer wird dort jede Sekunde ein Ei verkauft.
Letztes Wochenende stand dann wieder ein langer Roadtrip an: 8 Stunden Fahrt nach New Orleans! Aber das sind wir ja inzwischen gewohnt, und auch die haarsträubenden Geschichten unserer Arbeitskollegen über die Kriminalität dort konnten uns nicht abhalten, und das war auch gut so!
Gewohnt haben wir im French Quarter, dem ältesten Stadtteil. Hier gibt es viele alte Häuser mit Blumenbalkonen und Bananenstauden in den Innenhöfen! Außerdem gibt es die älteste Kathedrale der USA und moderne Skyscraper zu bewundern.
Gekommen sind wir aber natürlich wegen der berühmten Bourbon Street, der Feiermeile von New Orleans auf der die ganze Nacht tolle Jazz-, Blues- und sonstige Bands spielen. Natürlich haben wir auch hier gleich wieder ein paar deutsche Bosch-Praktikanten getroffen.
Schließlich waren wir noch in der Preservation Hall, ein kleiner Raum in dem abends immer eine Jazz Band auftritt und improvisiert. Der Raum ist immer total überfüllt, es gibt nur ein paar Bänke und die Hälfte muss stehen oder auf dem Boden sitzen. Die Musik ist aber wirklich toll und ein Besuch auch für Nicht-Jazz-Fans ein Erlebnis.
Auch tagsüber findet man überall im French Quarter Livemusik und Straßenmusiker wie zum Beispiel diese beiden auf dem Jackson Square.Bekannt in New Orleans ist auch das Café du Monde, in dem ein berühmtes Schmalzgebäck serviert wird, sogenannte Beignets. Darauf kommt dann pfundweise Puderzucker wie man unten im Bild sieht.
Eine Besonderheit in New Orleans sind die Friedhöfe. Hier werden die Toten nämlich nicht begraben, sondern überirdisch in Mausolen bestattet. Der Grund dafür ist, dass New Orleans unter dem Meeresspiegel liegt und Särge ansonsten aufgeschwemmt würden.
New Orleans liegt ja in Louisiana, und Louisiana ist der "Wetland State", hier gibt es sehr viele Sümpfe. Deshalb haben wir uns natürlich gleich mit einem Touri-Boot auf den Weg in den Sumpf gemacht.
Seht ihr den Baby-Alligator der sich auf dem Bild versteckt?Leider landen hier in Lousiana Alligatoren auch im Kochtopf oder im Tourishop:
Also, das war's von uns! Zum Schluss noch ein Bild vom Sonnenuntergang über der Skyline von Atlanta. Bis bald in Good old Germany!

Dienstag, 27. November 2007

Letztes Wochenende in China - Peking

Mittlerweile sind Andrea und ich ja seit 2 Tagen wieder zurueck in good old Germany. Trotzdem wollen wir euch nicht vorenthalten, was wir vergangenes Wochenende in Peking so erlebt haben.

Zunaechst haben wir uns den Himmelstempel angesehen. Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, war es am Donnerstag total neblig und diesig und auch wirklich eiskalt. Trotzdem haben wir uns wacker geschlagen und ca. 3 Stunden Sightseeing gemacht.


Auf diesem Bild seht ihr uns auf dem angeblichen Mittelpunkt des Kosmos. Ich wage das ja zu bezweifeln aber wenn man schon mal dort ist, mussten wir natuerlich gleich mal wie viele andere Touristen ein Foto machen.
Am Abend sind wir dann noch in die nahe gelegene Fussgaengerzone gegangen und wurden schon mal auf kitschige Weise auf Weihnachten eingestimmt. Natuerlich durften auch in dieser Dekoration die olympischen Ringe nicht fehlen. Die gesamte Stadt ist gepraegt von den Olympischen Spielen die kommendes Jahr in der Stadt abgehalten werden.
Auf unserem Weg zur Fussgaengerzone sind wir dann zwei netten Chinesinnen begegnet, die uns ueberredeten mit ihnen einen Tee trinken zu gehen. Wir sind dann in einem Teehaus gelandet, wo wir 6 verschiedene Tees zum probieren bekommen haben. Der Spass hat dann jeden von uns sage und schreibe 40 Euro gekostet!! Wir haben uns dann echt noch lange darueber aufgeregt welche unverschaemten Preise die hier haben.
Am Freitag ging es dann zu unserem Hoehepunkt. Die chinesische Mauer. Diesmal hatten wir Traumwetter, zwar kalt aber dafuer puren Sonnenschein....


Wie man auf folgendem Bild sehen kann, haben wir ne ganz schoen steile Strecke zurueckgelegt. Ganze 1,5 Stunden sind wir auf der Mauer herumgeklettert und haben ganz schoen geschwitzt dabei... Aber das war es echt wert!


Nach Mittagessen sind wir dann zu den Ming Graebern gefahren und einen Weg entlang gegangen, wo viele verschiedene Tiere und auch Menschen als Skulpturen Spalier standen. War gar nicht so leicht auf dieses Pferdchen zu steigen.
Samstag ging es fuer uns dann zum Platz des Himmlischen Friedens - dem groessten Platz der Welt. Danach schauten wir dann den Kaiserpalast an und am Nachmittag dann noch den Sommerpalast, wo die Frauen des Kaisers ihren Sommer verbrachten. Leider hatten wir mit dem Wetter wieder totales Pech.











So, das war es nun von unserer Seite. Diesmal nicht so ausfuehrlich, aber wir muessen ja unsere kurze Zeit daheim noch geniessen bevor es dann wieder nach Erlangen geht.

Bis dahin! Liebe Gruesse von Andrea und Bianca

Montag, 19. November 2007

Eine völlig neue Seite von Madrid

Eigentlich dachte ich ja, dass ich die letzten beiden WE in Madrid schoen gemuetlich verbringe und mich schon langsam auf meinen Abflug vorbereite und nichts mehr grossartiges unternehmen werde.
Aber da muss ich euch leider enttaeuschen, denn heut gibts schon wieder nen Blogeintrag von mir, eben weils so schoen war :-)

Meine Kollegin Wera und ihr Freund Marchu hatten mich fuer den Sonntag naemlich zu einem Tagesausflug in die Sierra Madrids eingeladen. Sie meinten, sie wuerden dort etwas in die Berge gehen...

Gut, um 9h in der Frueh gings los, typisch fuer Spanien waren um diese Uhrzeit noch keine Leute auf der Strasse.
Wir sind dann 1 Stunde raus aufs Land, in die Sierra gefahren. Oh Mann, im Auto haben sie mir dann schon erzählt, dass wir zum höchsten Berg Madrids fahren wuerden, zum Pico de Peñalara.

Sie meinten aber gleich, dass sie beiden heut nicht so fit waeren und wir deswegen nur die "kleine Tour" machen, statt der 5,5 Stunden nur die von 2,5 Stunden.
Man muss vielleicht erwaehnen, dass die beiden voellige Sportfreaks sind und mal eben so fuer ein WE wegfahren, um Zehnkaempfe zu bestreiten usw.

Am Parkplatz haben sie mir dann zum Glück noch dicke Handschuhe, nen dicken Wollschal und nen winddichten Anorak geben koennen, denn ich war ja hier in Madrid nicht wirklich mit solchen Dingen ausgestattet, bzw hatte eher mit nem gemuetlichen Spaziergang in den Bergen gerechnet.


Als wir losgelaufen sind hatte ich dann insg. ein Unterhemd, ein Langarmshirt, eine dicke Strickjacke, eine Fleecejacke und 2 Anoraks an, zusaetzlich eine Muetze auf, Handschuhe und 2 Schals dran.

Aber schon auf den ersten Metern gings wahnsinnig steil bergauf und ich kam etwas ausser Puste, wie man sich bei meiner Kondition gut vorstellen kann :-)
Aber die andern beiden meinten, dass es nur der erste Anstieg sei, später wuerde es ja dann besser werden.
Na gut, der steile Anstieg hat sich doch noch ein Stückchen hingezogen, um genau zu sein:
ueber eine Stunde!


Anfangs war es mit diesem Zwiebellook noch sehr warm und wir haben so unsre Witzchen gerissen...


Als wir aber erstmal oben auf der Ebene waren, hatten wir echt einen tollen Ausblick.
Dort oben waren wir aber komplett dem Wind ausgesetzt und wir waren wie ein einem Windkanal, in dem es einfach nur wie verrueckt durchgezogen hat.
Ich konnte teilweise nicht mehr stehen und Marchu musste mir beim Klettern helfen, weil ich mich selbst nicht halten konnte.

Spaetestens da, das kann ich euch versichern, war ich uebergluecklich ueber meine 5 Schichten und hab mich das erste Mal so richtig dick eingemummt in mein Wollschal.

Der restliche Weg zum Gipfel hoch war dann eben weniger steil, dafür eben hatten wir extreme Schwierigkeiten, gegen den Wind anzukaempfen.
Da konnte ich mich das erste Mal reinversetzen, wie es sein muss, da oben auf dem Himalaya in ueber 8.000m... ;-) Zwar war mein kleines Gipfelchen mit 2.400m nicht ganz vergleichbar, aber es geht ja ums Prinzip ;-)

Nach insgesamt 2 Stunden hatten wir es wirklich geschafft und waren oben am Pico de Peñalara in 2.400m Hoehe angekommen, das war schon ein geiles Gefühl: innerhalb von 2 Stunden sind wir die 5km hinaufgestiegen und haben dabei mal eben so einen Höhenunterschied von 600m ueberwunden. Fuer mich war das einfach nur Wahnsinn!




Man konnte von dort oben echt alles ueberblicken, da wir beste Bedingungen hatten, wie man auf den Bilder sehen kann: von El Escorial bis rueber ins Tal von Segovia.
Ebenso die Lagune von Peñalara


und natuerlich nicht zu vergessen die einzige Skipiste (!!!) Madrids Valdesqui.
Leider waren die Pisten aber noch nicht in Betrieb, wie man unschwer erkennen kann, denn es war noch keine Spur von Schnee oder irgendeinem anderen Niederschlag in Sicht.

Oben angekommen hatte ich wieder gut lachen, obwohl mir auf dem Weg raufwaerts doch das ein oder andre Mal das Herz in die Hose gerutscht ist.




Dort oben haben wir dann ein windstilles Plätzchen hinter Felsen gesucht und uns hingesetzt und ordentlich reingehauen, denn Wera hatte Bolognese vorbereitet, dazu gabs fuer jeden noch Zucker in Form von Schokoriegeln und Vitamine in Form von Mandarinen.

Kaum vorstellbar, aber zwischen diesen Felswänden haben wir uns ein bequemes Plätzchen fuer die Mittagspause gesucht.

Hier hat mir Wera grad meine Tapferkeitsmedaille ueberreicht, weil ich so tapfer durchgehalten hab, obwohl ich zwischendrin echt mal Zweifel hatte, ob ich das wirklich packe.



Um 14h haben wir uns dann wieder auf den Weg runter ins Tal gemacht und haben schon oben auf dem Gipfel von nem warmen Café geträumt.
Denn als wir wieder aufgestanden sind, war es schon ziemlich kalt und der Wind wurde immer stärker, teilweise musste ich stehen bleiben, weil es eben nimmer ging und ich mich nicht mehr halten konnte.

Wer mich hier nicht erkennt: das bin tatsächlich ich unter der Muetze und dem dicken Wollschal!

Aber meinen erfahrenen Begleitern gings ja nicht anders, die waren mindestens genauso eingemummt.

Innerhalb von gut 1 Stunde (70min) sind wir dann aber fix wieder vom Berg runtergekommen, der Anstieg war eben das Problem, weil der so extrem steil war.
Da ist mir auch nochmal die tolle Landschaft bewusst geworden. Wie man sieht, gruent hier noch alles, ein seltener Anblick in Madrid, da hier fast alles ausgetrocknet ist und es kaum Baeume oder Waelder gibt.
Ein bisschen kam ich mir vor, wie zuhause im schoenen Steigerwald, wenn alles gruent und blueht im Fruehjahr oder Sommer.




Ja ja, unten hatte ich wieder gut lachen, oben hab ich mir fast in die Hose gemacht...


Im Tal angekommen sind wir richtig überglücklich in die kleine Cafetería eingekehrt, die ein wenig an eine Apres-Ski-Huette in den Alpen erinnert hat ;-) Dort gabs leider keinen Gluehwein, deswegen sind wir dann doch beim guten alten Café geblieben (das koennen die Spanier immer noch am besten) und haben uns erstmal ordentlich aufgewaermt.


Zum Schluss konnten wir noch den Wirt ueberreden, dieses tolle Erinnerungsfoto vor der Bergkulisse von uns zu machen.

Um 16h sind wir in Marchus Auto wieder zurückgefahren und ich war immer noch total ueberwaeltigt von diesem Ausflug. Ich kann nur sagen: wow, echt ein Wahnsinnstag!

Ich hab so echt mal ne andre Seite Madrids kennen gelernt und weiss nun, dass eben mehr als nur Shopping und Sightseeing zu dieser Hauptstadt gehoert.

Ich hoffe, ich konnte euch auch nen Eindruck davon vermitteln, wie es fuer mich war, als ich da oben stand und einfach nur gestaunt hab, weil ich so ueberwaeltigt war von diesen Eindruecken.

Hier noch mal ein Überblick zu dem Parque Natural de Penalara

Tja und da ganz oben war ich!!!!