Dienstag, 30. Oktober 2007

Ein europaeisch gepraegtes Wochenende in Nanjing

Puenktlich um 10 Uhr morgens sassen wir im Firmenwagen auf dem Weg nach Nanjing, der naechstgroesseren Stadt von Wuhu. Nach 1,5 Stunden holpriger Fahrt wurden wir am Xuanwu Lake, mitten in Nanjing herausgelassen.
Dort sind wir die kleinen Inseln im See, die als Parks angelegt sind, abgelaufen.

Auch fuer viele Hochzeitsfotos muss der Park als Kulisse herhalten. Obwohl man meinen koennte, dass nur sehr wenige Paare die Voraussetzung fuer eine Heirat erfuellen (man muss dafuer Eigentuemer einer Wohnung sein - bei den hiesigen Gehaeltern nicht sehr einfach) sieht man wirklich oft ein frisch vermaehltes Paar beim Fotoshooting. Damit sich die Braut auch nicht verkuehlt, muss die Jeans hier als waermende Unterkleidung herhalten.Rein zufaellig haben wir auf unserer Tour eine Chinesin getroffen, die mittlerweile seit 17 Jahren in Toronto lebt. Diese war mit ihrer 84 jaehrigen Mama auf Sightseeing Tour in Nanjing. Wir haben uns sehr nett mit ihr unterhalten und sind dann spontan zusammen mit den beiden auf der alten Stadtmauer entlang spaziert, von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt hat.
Nachdem wir in unserem 5 Sterne Hotel eingecheckt hatten, haben wir uns mit der Frau des CFO's von SV Wuhu getroffen. Sie ist eine alte Kollegin aus Regensburg, die nun seit einem Jahr mit ihren 2 Kindern und ihrem Mann in Nanjing lebt.
Als "Einheimische" konnte sie uns wertvolle Tipps geben, wie man sich das Leben hier europaeisch gestalten kann.
Deshalb ging es auch gleich mal zu der fuer Europaer bekannten Baeckerei, wo wir uns am Sonntag dann gleich fuer die ganze Woche mit Brot eindeckten.Auch fuer das Abendessen standen diesmal bekannte Gerichte aus der Heimat auf der Speisekarte. Das Restaurant wird einer Belgierin und einem dunkelhaeutigen Deutschen betrieben, denen auch die Baeckerei gehoert.
Auf dem Bild sind neben den leckeren Speisen Susanne und ihre Kinder Lukas und Vicky zu sehen.

Da die Kinder auch bald ins Bett mussten, haben wir uns noch auf eigene Faust in eine der vielen Shopping Streets gestuerzt - leider ohne Erfolg.
Wie gewoehnlich fuer China voller Lichter und Leuchtreklamen...
Am Sonntag stand touristisches Kulturprogramm an. Wir haben uns den beruehmten Purple Mountain angesehen. Dies ist ein riesiger Nationalpark, in dem es viele Tempel und alte Monumente zu sehen gibt.
Die 392 Stufen konnten uns nicht davon abhalten das beruehmte Dr. Sun Yat-Sen Mausoleum anzusehen. Der dort begrabene Politiker ist der Begruender der Volksrepublik China und wird dementsprechend verehrt.
In diesem Park haben wir beinahe den gesamten Nachmittag verbracht und noch viele weitere Treppen erklommen...
Irgendwann hatten wir genug von der vielen Kultur und sind kurz entschlossen in die Stadt zurueck. Dort haben wir zufaellig in der 8 Millionen Stadt die weitere Filliale der Baeckerei entdeckt und haben uns dort gleich mal einen Kaffee gegoennt.

Abens waren wir dann bei Susanne eingeladen und wir konnten uns ein Bild davon machen, wie unser CFO so lebt. Ikea laesst gruessen!

Weil es uns in Nanjing so gut gefallen hat und Susanne sich auch gerne wieder mit uns treffen moechte, werden wir kommendes Wochenende wieder dort verbringen und diesmal mit der gesamten Familie ein paar Ecken von Nanjing erkunden.
Bericht folgt...

Dienstag, 23. Oktober 2007

Reisen auf Chinesisch

Wie bereits angekuendigt, gibt es nun den Bericht zu unserem Teambuildingt -Trip mit der Logistikabteilung.
Teambuilding ist bei Siemens in China sehr populaer. Jede Abteilung bekommt dafuer ein gewisses Budget zur Verfuegung und kann damit einen Ausflug organisieren.
Uns hat es dieses Wochenende zum weit enfernten Qian Dao See verschlagen.
Dafuer mussten wir einiges auf uns nehmen:
Morgens um 04:00 hiess es fuer uns raus aus den Federn. Der erste Schock ereilte uns dann, als wir das Reisegepaeck der Chinesen sahen: eine Plastiktuete, deren Inhalt fast nur aus Lebensmitteln bestand. Man kann sich vorstellen, wieviel Platz dann noch fuer Kleidung und Waschsachen uebrig blieb....
Dann ging es mit einer halben Stunde Verspaetung und lauter Techno Musik auch schon los, bis wir nach nur 1 Stunde auch schon in unserem ersten Stau fuer geschlagene 2 Stunden standen.
Nach "nur" 9 Stunden Busfahrt, sind wir dann im Hotel angekommen. Dort blieben uns 10 Minuten fuer das Mittagessen und ganze 5 Minuten zum Frischmachen auf unserem Zimmer.
Anschliessend wurden wir zum See gekarrt, wo wir dann auf das Boot umstiegen.

Zunaechst wurden aber noch einige Fotos in der schoenen Parkanlage geschossen.






Insgesamt haben wir uns 5 Inseln angesehen, die durch Stege und Bruecken miteinander verbunden sind. Es kostete viel Ueberredungskuenste, bis Andrea sich mit auf die Bruecke wagte, die die Chinesen durch Herumspringen staendig zum Schaukeln brachten.










Noch nie in unserem Leben, haben wir fuer so viele Fotos (auch mit wildfremden Leuten) Modell stehen duerfen.
Hier seht ihr uns mit Kollegen aus der Abteilung.
Am Abend ging es dann kurz in ein Restaurant (es gab genau das gleiche wie auch schon Mittag) und danach gab es noch eine kleine Akrobatik Show. Wie gewohnt, waren die Chinesen dann um 20:00 auch schon bereit ins Bett zu gehen. Wir haben uns noch bei einer Tasse Tee auf unserer steinharten Matratze ueber dieses Volk amuesiert.

Highlights des zweiten Tages war zum einen die Besteigung der Aussichtsplattform, von der man eine tolle Aussicht auf den See mit seinen sage und schreibe 1078 Inseln hatte.











Kamera und Fotoapperat waren hier im Dauereinsatz...

Auf der Insel der Schlangen ist vor allem Bianca dann ueber ihren Schatten gesprungen und wir haben uns dazu durchgerungen mit einer riesigen Wuergeschlange um den Hals Modell zu stehen. Zunaechst im Dreierpack und dann - weil es so schoen war - noch jeder einzeln mit dem Tierchen.

Natuerlich waren wir dadurch die Hauptattraktion schlechthin, und wir koennten es damit sogar in die lokale Zeitung schaffen.







Am Ende unserer Fuehrung war unsere Reiseleitung mit schriller Stimme, die wir eh nicht verstehen konnten, so nett und machte noch ein Gruppenfoto von uns.
Wir hoffen, wir haben uns noch nicht so an die Chinesen angepasst und ihr erkennt uns drei Deutschen noch in dem Haufen.


Leider mussten wir auch schon um 13:30 wieder unsere Heimfahrt antreten, damit wir nicht allzu spaet wieder daheim angekommen sind.
Wie uns Doris und Verena schon vorgewarnt hatten, war das Wochenende schon nervenaufreibend. Trotzdem moechten wir diese Erfahrung nicht missen - haben wir ja doch wieder einige Eigenheiten der Chinesen kennen gelernt.

Montag, 22. Oktober 2007

Menschen, Bilder Emotionen

Ihr koennt euch sicher vorstellen, dass wir momentan nur so von neuenEindruecken ueberschuettet werden. Es ist schon was anderes, in einemLand wie China zu leben. Werde mal versuchen euch ein paar dieser Eindruecke zu schilder -vielleicht koennt ihr euch dann auch ein bischen vorstellen, was wirhier so erleben!

Zunaechst mal bezueglich Bilder! Bianca und ich haben es nun tatsaechlich geschafft und wir haben erfolgreich ein paar Bilder auf den Blog geladen! Nachdem es aber einige Zeit und noch mehr Geduld abverlagt, machen wir das nur auf einer Seite. Die Bilder sind also inBiancas Rubrik zu finden.

So, jetzt aber zu den eigentlichen Infos!

Verkehrsregeln:
Ich hab ja schon im ersten Post mal beschrieben, dass Wuhus Strassen (und das gilt wahrscheinlich auch fuer den Rest Chinas) vom Chaos gepraegt sind. Es herrscht zwar auch hier zum Teil ein echter Verkehrsschilder-Wald, aber der wird einfach dezent missachtet. Es waere auch grob fahrlaessig auch nur fuer 2 Sekunden unaufmerksam in diesem PKW-Gewirr zu sein. Es vergeht eigentlich keine einzige Taxifahrt, wo uns nicht der Atem stockt! Durch gezogene Linen werden ebenso missachtet wie Ampeln kleinerer Kreuzungen. Da kommt es dann schon mal vor, dass man auf der 2-spurigen Strasse auf einmal kurz ausschert zum Ueberholen und man sich dann einem 20m entfernten, entgegenkommenden Buss gegeuebersieht! Das Erstaunliche dabei ist, dass wir erst einmal einen Unfall beobachtet haben in den zwei Wochen. Ach ja, und ne intakte Hupe ist wichtiger um durch zu kommen, wie das Gaspedal! Man kann sich den Geraeschpegel vorstellen. Richtig uebel wird mir immer, wenn ich dann wieder Roller- bzw. Radfahrer seh, die dem Verkehrsstrom entgegen fahren und ihr kleines Kind hinten transportieren. Helme gibts hier natuerlich nicht! Anscheinend machen wir uns da in Deutschland einfach zu viele Sorgen...

Chinesen und Europaeer

Wenn ich jetzt von Chinesen sprech, dann soll sich das auf "unsere"Chinesen hier in Wuhu beziehen. Diese sind auf jeden Fall immer aus demHaeuschen, wenn sie uns zu Gesicht bekommen. Es ist wirklich erstaunlich/erschreckend, aber manchmal kommt es mir vor, als waeren wir die 1. Nicht-Chinesen, die sie zu Gesicht bekommen. Wir koennen uns sicher sein, dass wir echt saemtliche Blicke auf uns ziehen, wenn wir so durch die Strassen ziehen. Letztens waren wir abends noch bei so nem"Tag der offenen Tuer" von nem Freizeitpark, der gleich neben unserer Wohnanlage eroeffnen wird und die Leute wussten echt nicht, ob sie jetzt die Anlage oder doch eher uns anstarren sollen. Wir lernen ja als Kinder schon, dass man nicht mit dem Finger auf andere Leute deuten soll- hier haben diese Lektion nicht mal Erwachsene gelernt. Sicher muss ich mir immer wieder ins Gedaechtnis rufen, dass diese Leute ausser China wohl wirklich noch nichts anderes kennen, geschweige denn was anderes schon mal selbst gesehen haben - trotzdem bin ich doch machmal echt genervt, dass wir hier wie Ausstellungsstuecke gehandelt werden! Bianca muss sich dann immer mein Geschimpfe anhoeren! Da ist es echt ne Erholung in der Arbeit! Hier laufen ja immer auch irgendwelche Deutsche rum und insofern sind wir hoechstens ne Ausnahme, weil wir Frauen sind!

Feuerwerke:

Als wir noch keine drei Stunden in Wuhu angekommen waren, haben wir schon unser erstes Feuerwerk anlaesslich einer Hochzeit gehört. Uli meinte damals schon, dass das wohl nicht unser letztes gewesen sein wird. Er sollte sich nicht irren... Jeden verdammten Morgen - ich meine wirklich jeden Morgen, also auch am Wochenende - werden wir zwischen halb 6 bis 6 vom ersten Feuerwerks des Morgens geweckt! Eigentlich koennen wir ja theoretisch bis 7 Uhr schlafen, aber da haben irgendwie alle Einwohner der Stadt was dagegen. Es gibt wirklich zwischen 6 und 7 im Schnitt wohl 3-5 Feuerwerke in der ganzen Stadt. Anlaesse dafuer sind eigentlich alle moeglichen Geschehnisse wie Hochzeiten, Geburtstage,Todesfaelle,... Tja, wo wir halt schoen gemuetlich beisammen sitzen und zivilisiert feiern/trauern,..., da machen die Chinesen halt ihre Feuerwerke. Daran muss ich mich wohl oder uebel gewoehnen. Trotzdem lieg ich jeden Morgen im Bett und ueberlege ernsthaft, ob ich losheulen und mich bemitleiden soll oder einfach mal die Balkontuer aufreissen und meiner Wut freien Lauf lassen soll! Explodieren kann ich bestimmt auch nicht weniger wie diese doofen Kracher! Naja, bisher hab ich mich fuer die erste Variante entschlossen! Toleranz ist schliesslich die Devise!

Kinder:

Seit laengerer Zeit wird hier ja die 1-Kind-Politik ja gelebt, um dem Bevoelkerungswachstum Einhalt zu gebieten. Nette Plakate vermitteln einem auch allgegenwaertig, dass es wohl gar nichts Erstrebenswerteres geben kann, wie so ne kleine Familie. Wenn wir allerdings abends in dieWohnanlage kommen, fuehlen wir uns immer eher wie in nem Kindergarten. Omis, Mama und Papa sind dann naemlich alle mit ihren Sproesslingen unterwegs! Unsere Anlage ist echt sehr kinderfreundlich gestaltet, drum leben hier wohl so viele Kinder! Das schlimme an dieser Geschichte ist halt, dass diese Goeren von jeder Seite total verhaetschelt werden! Jedes Kind hat da immer so 3 Leute um sich, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen! Total verzogen, die Kinder! Und Spielsachen gibt es! Das kann an Kitsch und Lichtspielchen und Farben echt nichts uebertreffen!

Der Chinese an sich:

Was wir jetzt so mitbekommen haben, so gibt es in China ebenso wie inanderen Laendern total unterschiedliche Typen von Menschen. In der Bar beispielsweise, in die wir hier so gehen, haben wir ja die beiden Studentinnen kennengelernt. Die beiden sind ein Beispiel fuer Chinesen,die einfach total weltoffen und tolerant sind. Auch die Studenten, die uns mal spontan durch Wuhu geschleppt haben, sehen in uns einfach ganz normale Menschen und haben dementsprechend einfach nen lockeren, normalen Umgang mir uns. Die Mehrzahl ist aber da wohl noch weit davon entfernt! Viele wuerden es glaub ich nicht wagen uns anzusprechen und haben eher Beruehrungsaengste. In meiner Abteilung z.B. kommt es mir oft so vor, als wuerden sie immer schoen Ja und Amen zu mir sagen, weil sie sich nicht einzugestehen trauen, dass sie was nicht verstehen oder es irgendwie Probleme gibt. So als ob sie Angst vor mir haetten - derweil bin ich immer hyper freundlich hier! Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass ich hier in einer Abteilung mit lauter Technikern gelandet bin . Die sind ja viell. nicht so kontaktfreudig wie andere... ;-)
Nett ist es immer, wenn wir irgendwelchen Kindern begegen! Die stuermen dann immer auf uns zu und rufen uns die paar Woerter entgegen, die sie im Englischunterricht gelernt haben! Echt suess!

(Ess)Verhalten:

Das Essen hier ist ja schon eine gewisse Umstellung fuer uns. Was mir aber echt machmal mehr Schwierigkeiten macht ist das Benehmen der Chinesen beim Essen. Diese Geraeusche erwartet man eigentlich nicht zuTisch. Da wird an manchen Tischen echt geschmatzt, was das Zeug hael tund auch der Mund wird beim ein oder anderen Chinesen fuers Essen zumSaugrohr umfunktioniert! Da stecken sie dann mit ihrer Nase fast schon im Reis und schieben sich mit den Staebchen das Essen mit einer riesen Geschwindigkeit in den Rachen! Manchmal fehlen der Bianca und mir einfach die Worte - da sprechen dann unsere Blicke! Es ist aber nicht so, dass die meisten Chinesen sich so benehmen wuerden. Der Grossteil kann sich ganz anstaenig benehmen, aber die anderen fallen mir halt einfach extrem auf. Eine weitere Sucht, die uns total aufregt ist die Rumspuckerei der Chinesen und da gibt es jetzt echt fast keine Ausnahme! Lautstark(entschuldigt, ich weiss es ist eckelhaft, aber so siehts echt aus) ziehen sie sich da den Schleim aus den tiefsten Ecken der Lunge und spucken dann einfach in der Gegend rum! Und in der Arbeit laeufts genauso! Da missbrauchen sie dann den Muelleimer - naja, zumindest verschonen sie den Boden!

So, ich merke, ich hab mich mal wieder richtig ausgelebt mit dem Schreiben und eigentlich koennte ich noch viel mehr dranhaengen wie zB.Europakenntnisse der Chinesen, Umweltbewusstsein,...aber ich halte mich jetzt mal zurueck, sonst komm ich aus dem Schreiben nicht mehr raus!

Am Wochenende gings für uns zum Team Building mit Biancas Abteilung zum"See mit 1000 Inseln". Eine Tour, die wir nicht so schnell vergessen werden...
Aber davon werden wir bald ausführlich mit Bildern berichten!

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Endlich Bilder!

Wir haben wirklich Geduld bewiesen und können euch endlich mal zeigen, wo und wie wir hier so leben.
Hier schon einmal zwei Bilder von unsere schönen Wohnanlage - wirklich eine grüne Idylle.

Während unserem Wochenendtrip durch Wuhu haben wir echt schöne grüne Oasen entdeckt.
Gemäß Feng Shui sind alle Anlagen mit Steinen, Bächen und Brücken gestaltet. Aber seht selbst.

Auch einen buddhistischen Tempel gibt es hier in der Stadt den wir uns gleich etwas näher angeschaut haben. Versehentlich sind wir dann auch noch im Zoo gelandet, den wir eigentlich gar nicht ansehen wollten. Da muss man gar nicht Tierschützer sein, um Mitleid mit den Tierchen zu haben.


Hier waren wir letzten Freitag zusammen mit Biancas Abteilung im Nobelhotel beim Dinieren. Sauedel mit Gold, Kronleuchtern und sonstigem Glitzer und Glamour.
Das Essen ist hier immer für eine Überraschung gut. Es kann schon einmal vorkommen dass Schnecken oder Entenfüße zwischen den Stäbchen landen.


Jeder Europäer in Wuhu kennt sie: die obligatorische Number 8 Bar. Die Mädels die dort arbeiten sind wirklich zuckersüss und immer für einen Spass zu haben. Auch chinesische Namen wurden uns schon verpasst.
Auf diesem Bild seht ihr Biancas Chef und Betreuer in der Logistik Abteilung.




So, wir hoffen euch allen geht es auch so gut wie uns hier. Demnächst gibt es wieder Neues am Blog, dann hoffentlich mit schönen Bildern von unserem Wochenendausflug zum See mit tausend Inseln...

Ein langes WE - das leider viel zu schnell vorueber war...

Hi ihr,

endlich schaff ich es, meinen lang ersehnten Blogeintrag zum vergangenen WE fertigzustellen. Denn wie bereits angekuendigt, haben mich meine Eltern fuer 5 Tage hier besucht und wir haben so einiges erlebt.

Man darf gespannt sein!


Donnerstag:
Nachdem ich meine Eltern am Flughafen empfangen hatte und wir die Koffer in der Wohnung abgestellt haben, gings erstmal auf die Suche nach einem passenden Lokal zum Staerken. In typischer spanischer Art haben wir uns natuerlich fuer das menú del día des Restaurants entschieden und wurden mal wieder alles andere als enttaeuscht.

Hier in Spanien ist es ueblich, dass Lokale zur Mittagszeit zwischen 13.30 und 16.30Uhr Menues anbieten fuer ca. 8-11EUR. Man kann dabei aus einer Karte von 3 versch. Vor-, Haupt- und Nachspeisen waehlen, dazu gibt es (wie immer und ueberall in Spanien) Brot, ein Getraenk und einen Café inklusive. Kann man also nicht meckern und man bekommt echt leckere einheimische Kost. Uebrigens werden ausschliesslich solche menú del día in unserer Kantine angeboten, da gibt es keine einzelnen Portionen wie in Deutschland.

Aber gut, danach habe ich ihnen mein Viertel Malasaña etwas naeher gebracht und wir sind auch mal kurz ins nahe gelegende Schwulenviertel Chueca, nur um ihnen einen Eindruck zu vermitteln.

Zum Abschluss des Tages sind wir noch ueber die grossen Shoppingmeilen flaniert und ich hab so schon mal die Vorfreude auf anstehende Shoppingtouren geweckt.


Freitag:
Da hier der Freitag ein hoher nationaler Feiertag war, waren bereits frueh am Morgen Militaerparaden in der Stadt.
Aber das hat uns erstmal wenig gejuckt, denn wir haben uns aufgemacht, um in der bekanntesten Chocolatería Madrids typisch spanisch zu fruehstuecken.






Wie alle Madrileños hab ich fuer uns churros con chocolate bestellt, dazu café con leche und nen frisch gepressten zumo de naranjas.






Das ist in heissem Fett frittiertes Spritzgebaeck, das man in warme Schokolade (Geheimrezept des Hauses, schmeckt ganz anders als wir es aus Deutschland kennen) taucht und dann genuesslich verdrueckt.


Die Leute hier lieben es und zu jedem Geburtstag im Buero gibt es churros. Fragt mich nicht, wie die Frauen dabei immer noch so rank und schlank aussehen...





Danach ging das volle Programm los und wir haben unsre Sightseeing-Tour am Palacio Real gestartet. Auch dort war ungewoehnlich viel Militaer anwesend und immer mehr Schaulustige haben sich am Koenigspalast versammelt.

Ich hab dann einfach mal nen Typen aus der Nationalgarde gefragt, was denn heute hier los sei. Wir haben erfahren, dass anlaesslich dieses Feiertags der Koenig und die Koenigin zu einem Picknick im Palacio geladen hatten und saemtliche Politiker aus In- und Ausland erwartet wurden.

Die Gunst der Stunde haben wir natuerlich genutzt und haben uns mitten unters spansiche Volk gemischt. Wann sieht man denn schon mal die Koenigsfamilie live??!!

Tatsaechlich sind dann nach einiger Zeit immer mehr dunkle Limousinen an uns vorbeigefahren und durchs grosse Tor in den Innenhof des Palasts. Auch das Auto von Koenig Juan Carlos, Koenigin Sophia und Prinz Felipe haben wir gesehen.



Kurz gesagt: Spanische Koenigsfamilie traf auf Aicher Kaisersfamilie :-)








Danach gings weiter zum Plaza de España, von wo aus man auch das Edificio España und den Torre Madrid sehen konnte.








Auch die bekannte Statue von Don Quijote und Sancho Pansa befindet sich an diesem Platz.










Unweit davon gibt es auch eine Seilbahnstation, die in den ausserhalb gelegenen Campo de Casa faehrt.














Mit diesem Teléferico sind wir dann ueber die Daecher Madrids geschwebt und hatten so einen wunderbaren Ueberblick ueber die gesamte Stadt.



Bei Dunkelheit haben wir uns nochmal aufgemacht und sind zum aegyptischen Tempel Templo de Debod
























und haben von dort den Ausblick auf die Stadt bei Nacht genossen - einfach nur herrlich.


Samstag:
Fuer diesen Tag hatten wir ja einen Ausflug in das nahe gelegene Outlet eingeplant, weswegen wir uns schon frueh mit der Cercanías auf den Weg dorthin gemacht haben.
Wie man sich vorstellen kann, sind meine Mum und ich dabei von einem zum anderen Laden gehetzt, waehrend mein lieber Vater die Tueten schleppen durfte und leer ausging...

Aber zur Belohnung des Tages haben wir ihm eine Tour durchs Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid versprochen und ich muss sagen, das war wirklich
beeindruckend!















Wir hatten Zugang zum Museum, den Spielerkabinen und durften uns auch den Rasen von ganz nah ansehen.








Um mal das Feeling von Bernd Schuster zu bekommen, haben wir uns auch gleich mal auf die Trainerbank gesetzt, um "das Spiel" aus einem anderen Winkel zu betrachten :-)




Zu guter letzt durften wir noch den Presseraum betreten und haben gleich mal die Chance genutzt und eine Pressekonferenz einberufen, um neues Spielermaterial fuer den TSV Kirchaich zu suchen.
Ich werd euch auf dem Laufenden halten, ob sich was mit Canavarro, Robinho&Co ergeben hat ;-)




Sonntag:
An diesem Tag ging es wieder frueh los, denn wir wollten ja noch was vom bekanntesten Flohmarkt Madrids, dem Rastro (mit viel Kitsch, Krimskrams, Modeschmuck, aber auch Lederwaren) mitbekommen.
Irgendwie haben wir es auch dort wieder geschafft, meinen Papa mit Taschen und Tueten zu beladen. Manchmal zaehlt wohl eben doch Masse statt Klasse :-)




Aber als Ausgleich habe ich ja fuer uns drei einen Wellnesstag in einem VitalCenter reserviert. Dort durften wir erstmal bei 50min Massage entspannen und die Strapazen der letzten Tage hinter uns lassen.










Danach wurden wir beim Araber noch mit einem richtig guten Mittagsmenue und einer Tasse arabischen Tee verwoehnt.






Danach waren wir gestaerkt fuer neue Taten und haben uns aufgemacht in Richtung Plaza de los Toros - Las Ventas, der bekanntesten Stierkampfarena.

















Kaum vorstellbar, was dort an einem "Wettkampftag" los ist und wir haben einfach nur den Trubel um uns herum beobachtet und uns dabei gesonnt.










Auf dem Heimweg gings dann noch am Plaza de Cibeles vorbei, von wo aus man auch den Palacio de Comunicaciones, die Banco España und das Edificio Metropolis sehen kann. Echt ein toller Platz zum Staunen!









Auch am Plaza de Colón haben wir nochmal Halt gemacht und uns auf ne Bank gesetzt und einfach den wunderbaren Sonnentag genossen.









Man kann sich wohl vorstellen, dass ich nach diesem WE voller Eindruecke, vieler gelaufener Kilometer und reichlich Shopping&Sightseeing am Montag ziemlich fertig auf der Arbeit ankam.

Aber es hat sich wirklich gelohnt und meine Eltern werden mich nun zuhause als guía an meine Patin weiterempfehlen, die mich Ende Oktober besuchen kommt.

Ich hoffe, wir erleben dann mindestens genauso viel und ich kann euch wieder mit sonnigen Eindruecken verwoehnen.

Hasta luego y un gran beso desde Madrid a vosotros

Lexi