Montag, 15. Oktober 2007

Ozean wir kommen!!!

Mit viel Jubel und reichlich Spott, starten wir durch in den dritten Blog.
Nach meinem hammer Wochenende im Krueger mit Jensi, ging es am folgenden week-end mal eben 800km an den indischen Ozean, genauer gesagt zum St. Lucia Wetland Park. Ein riesiges Naturreservat das sich 220km an der Küste bis nach Mozambique erstreckt. Eine unglaubliche Botanik,Fisch vom feinsten und interessante Begegnungen sollten uns erwarten.
In Johannesburg mussten wir noch eben den Financial Manager von Siemens Botswana, Jens Pientak, abholen bevor wir uns auf die lange Reise an den Ozean machten.
Zwischendurch noch schnell ein wenig "fast food" reingepfiffen, auf das wir nur 45 Min. warten mussten, und schon waren wir an Durban vorbei, Richtung St. Lucia unterwegs. Um 23 Uhr eingecheckt in unserem kleinen Häuschen und erstmal ein Bierchen aufgemacht.

Doch der nächste Tag sollte für manche von uns schon früh anfangen. Genauer gesagt um sechs Uhr, Mission Free Willy kann beginnen. 4 tapfere Helden machten sich auf, die See und riesigen Einwohner zu entdecken, heute spricht man auch von wale watching.


Also ab zum Strand und in unser Schnellboot mit 2x500 PS.
Nur die alten Hasen können die Boote mit Vollgas über die hohen Wellen springen lassen.
Wer sich nicht an seinem Sitz festhalten kann, kriegt ne gratis Flugstunde.
Wir also im gleichmäßigen
/\ Platsch /\ Platsch /\ Platsch /\ Platsch /\ Platsch /\ Platsch /\ Platsch
raus auf die hohe See.
Anfangs konnte man noch nichts sehen und plötzlich in einiger Entfernung taucht eine Schwanzflosse aus dem Wasser auf und klatscht mehrmals mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche. Da waren sie also, die Buckelwale von Südafrika!
Ich kann nur sagen das diese Tiere einfach nur extrem massig und trotzdem elegant und wohl schneller als jeder Mensch im Wasser unterwegs sind. Hauptsächlich bekommt man zwar nur die grauen Rücken zu Gesicht aber zwischendurch ist der ein oder andere Schnappschuss möglich. Allerdings haben wir uns ziemlich geärgert keine Spiegelreflex dabei zu haben. So schnell wie die Flosse aus dem Wasser geschossen kommt ist sie auch wieder weg und das ist meistens der Moment an dem die Standard Digicam auslöst.

Aber wir waren mit dem was wir gesehen haben mehr als zufrieden und uns ging es zudem auch beim Boot fahren gut, was man von unserem holländischen Pärchen nicht sagen konnte.
Der Holländer an sich spielt nicht nur schlecht Fußball sondern er ist auch nicht wirklich seefest, die beiden haben ihr Frühstück lieber mit den Fischen geteilt, Jami!

Irgendwann mussten wir uns von unseren großen Freunden verabschieden und wieder zurück an Land. Das ist fast genauso lustig wie rausfahren, nur das der Skipper diesmal mit Vollgas auf den Strand zuhält und sich dann an rausgleiten lässt. Soviel zur Theorie, wir mussten kurz vor dem Strand noch ne Sandbank abräumen und somit mitten in der Brandung steckenbleiben. Und eines ist gewiss, die nächste Welle kommt sicher… Also triefend nass ins Auto gesetzt und zurück nach Hause.

Die nächsten Stunden wurden mit extensivem am Strand spielen und herumalbern verbracht. Beach Soccer, Volleyball, Frisbee, Bodyboarding, Beach Ball, alles war am Start. Man merkt dann erstmal welche Energie sich in einem ansammelt wenn man den ganzen Tag am Bürostuhl gefesselt ist.

Nachmittags wurden wir dann in einem langsameren und gemütlichen Kutter den Fluss entlang gefahren. Man hätte natürlich auch schwimmen können, wenn einen die Krokos und Hippos nicht weiter stören.

Die dicken Hippos mit ihren Blumenkohlöhrchen sehen zwar ganz süß aus, sind aber offiziell das gefährlichste Tier in Afrika. Die Viecher können ziemlich aggressiv werden und bei den Hauern legt man sich wohl besser nicht mit denen an.
Wir haben die Tiere lieber vom Boot aus genossen, vorzugsweise mit nem kühlen Bierchen in der Hand. Nach einem wunderschönen Tag mit viel Sonne, Sand und Meer wurden die Mienen sichtlich entspannter.

Abends waren wir dann in einem vorzüglichen Fischrestaurant mit Muscheln, Butterfish, Calamaristeak und Savanna.
Während dem Essen kam dann von der Seite, "sagt mal ihr sprecht doch deutsch, oder?"
Uns war zwar eigentlich nicht nach Tourigesprächen, aber die 3 Mädels waren halt super nett und so hatten wir ein Date für den nächsten Abend zum Braai bei uns.
Soweit ich das noch nicht erklärt habe, Braai ist das Nationalessen in Südafrika und ist einfach die hiesige Bezeichnung für grillen. Nur das man als Südafrikaner stundenlang grillt und dabei kiloweise Fleisch verzehrt, mancher von uns findet diese Tradition genial ;)

Der nächste Tag war hauptsächlich zum entspannen am Strand gedacht. Die Wellen waren super und das Bodyboard zu verführend also rein ins Wasser und Wellen reiten.
Das hat auch super geklappt bis die Strömung immer stärker war. Und wer muss mal wieder genau dann im Wasser sein... naja, ich hatte ja wenigstens noch das Board dabei im Gegensatz zu Martin der auch noch 10 Meter hinter mir war. An mit der Welle wieder an den Strand zurück war nicht mehr möglich also gings ab ans schwimmen. Ich sag mal jeder kann sich vorstellen wie sich dieses Gefühl anfühlt, leichte Panik kommt auf, man schluckt mehr Salzwasser als man für Nudeln bräuchte und kommt trotzdem nicht vorwärts.

Irgendwann hatte ich dann wieder Boden unter den Füssen und konnte die anderen am Strand alarmieren. Dennis also ab ins Wasser Martin entgegen und Markus den Strand entlang Richtung Baywatchers. Man man man, Martin hatte noch ordentlich zu kämpfen bevor wir ihm helfen konnten, aber mit vereinten Kräften hatten wir ihn dann irgendwann aus dem Wasser draussen.
Später sollte er seinem Helden Dennis noch für sein 2. Leben danken, aber Martin solltest du das hier lesen, das nächste mal lässtest mal besser krachen man schaut schließlich nicht oft dem Tod ins Auge!
Nachmittags sind wir zu einem anderen Strand gefahren, mitten durchs Naturreservat. In Bayern fährt man durch den Bayrischen Wald und sieht Hirsche und Rehe, hier sind es eben Kudus,Nashörner, Giraffen und Zebras. Man kriegt von der Natur hier aber auch einfach nicht genug, jeder Ausflug ist 1000mal besser als in den Zoo gehen, da kommt man nämlich nicht auf 2 Meter an ein Nashorn ran.

An dem Strand angekommen wollten wir eigentlich schnorcheln gehen, aber die Strömung war einfach zu stark. Dafür war noch ein kleiner Joggingtrip mit Jens drinnen. Es gibt doch nichts geileres als barfuß am Strand entlang zu joggen. Ansonsten haben wir auch an diesem Tag Sonne pur genossen und uns schon auf das gefreut was danach kam.

Abends wurde dann groß aufgegrillt, wir wollten uns ja selber was gutes tun und schließlich auch den Mädels gute Gastgeber sein. Der Abend war einfach nur gelungen, wer kann schon von sich sagen, zwischen Palmen gegrillt zu haben.

Unseren Mädels hat es auch sichtlich gefallen, sie ließen sich sogar zu einem Gruppenfoto hinreißen.

Na, sind die 3 nicht süß!

Der ein oder andere mag jetzt meinen ich leide langsam unter Geschmacksverirrung aber ich hab ja nie gesagt das die 3 in unserem Alter sind.
Ich darf kurz vorstellen, Schwester Margarete, Schwester Marget und ihre Freundin Irene. Die Damen sind Ordensschwestern die in Afrika Entwicklungshilfe leisten. Sie arbeiten im tiefsten Busch und klären dort die Leute über HIV auf und unterrichten den Leuten 1. Hilfe. Unglaublich nette und interessante Leute mit denen man sich gerne unterhält und ihre Geschichten anhört. Wir wurden im Anschluss auch eingeladen die Station im Busch zu besuchen und dort zu nächtigen, leider haben wir bis dato noch nicht die Zeit gefunden, aber das kommt sicher noch.

Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht so gut. Die anderen waren auf Game Drive während Jens und ich das Kroko Research Center besucht haben und danach den Strand abgelaufen sind. Nachmittags war es dann wieder Zeit schweren Herzens den Heimweg anzutreten und nach 7 Stunden Fahrt waren wir wieder sicher in Joburg angekommen, einer ganz ganz anderen Welt.

Schöne Grüße an alle da draußen in
der Welt!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da lässt es sich aber jemand gut gehen!

Anonym hat gesagt…

Wow, Jonas, nicht schlecht!

Aber pass auf, dass Imi nicht eifersuechtig wird, wenn sie dich auf den Bilder bei solchen scharfen Maedels sieht ;-)

Hasta luego